Eine Enzyklopädie muss nicht notwendigerweise ein Nachschlagewerk sein; Enzyklopädien können Wissen in unterschiedlichen Organisationsformen darstellen, angefangen von einer Allegorie über ein Curriculum, eine Kosmogonie, den Dekalog, den Katechismus bis hin zu systematischen oder alphabetischen Dispositionen. Ihr kennzeichnendes Merkmal gegenüber anderen Literaturgattungen ist der Universalitätsanspruch. Eine Sonderform der Enzyklopädie sind alphabetisch gegliederte Nachschlagewerke wie das Lexikon und das Wörterbuch, die nicht den Anspruch erheben, das „gesamte Wissen der Welt“ oder einer Fachdisziplin erschöpfend darzustellen. Vor allem enzyklopädische Nachschlagewerke mit einem begrenzten Fachumfang werden eher als Fachlexika oder Sachwörterbuch bezeichnet (zum Beispiel Computerlexikon, Sprachlexikon oder Tierlexikon). Das Lexikon wird in der Wissenschaft der Lexikografie erforscht; ihr liegt eine Lexikontheorie zugrunde. Gelegentlich werden auch Wörterbücher als Lexikon bezeichnet. Wörterbücher verzeichnen und erklären einzelne lexikalische Einheiten (zum Beispiel die einzelnen Wörter des gesamten Wortschatzes einer Sprache). Als Zwischenform zwischen Enzyklopädie und Wörterbücher kann das Begriffswörterbuch gelten. Es untersucht den Gebrauch von Wörtern aus ideen- und/oder sozialgeschichtlicher Perspektive und ist dabei wissenschaftlich anspruchsvoller als das Sachwörterbuch. Typische Beispiele sind Geschichtliche Grundbegriffe und das Historische Wörterbuch der Philosophie. Die Hinterfragung der Enzyklopädie an sich, oder konkreter Einzelaspekte der Enzyklopädie, wird als Enzyklopädiekritik bezeichnet. Der Begriff Enzyklopädie wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus dem gleichbedeutenden frz. encyclopédie entlehnt. Dieses wiederum zu lat. encyclopaedia aus altgr.: εγκύκλιος und παιδεία, einer inkorrekten Zusammensetzung aus egkýklios, „kreisförmig“, „im Kreise herumgehend“ und paideía, „Lehre“, „Bildung“ zu egkyklopaideia, „Grundlehre aller Wissenschaften und Künste“, „Wissenschaftskunde“